Setzen noch viele Firmen auf On-Premises Infrastruktur?

Rack Server kaufen

Eine On-Premises Infrastruktur gilt in der Gegenwart nicht unbedingt als erstklassige Lösung, hat jedoch gegenüber der Cloud einige wichtige Vorteile. Ob sie Firmen nutzen, hängt vor allem von deren individuellen Anforderungen und den technischen Gegebenheiten ab. On-Prem Lösungen sind durchaus verbreitet, besonders dort, wo der Datenschutz einen hohen Stellenwert besitzt. Weiterhin lassen sie sich gut an individuelle Unternehmensanforderungen anpassen.

Sicherheit der Daten liegt in eigener Verantwortung

Datenschutz genießt höchste Priorität. Gerade im gegenwärtigen virtuellen Zeitalter gehen viele Menschen leichtfertig mit ihren Daten um. Firmen sind deshalb gesetzlich verpflichtet, die Datensicherheit zu gewährleisten. Bei einer Cloud gelangen die Daten jedoch in das Rechenzentrum des Cloud-Anbieters und damit erst einmal in fremde Hände. Bei der Nutzung von On-Premises verbleiben sie dagegen in den eigenen Firmensystemen. Dabei liegt die vollständige Kontrolle der Datenmengen beim Unternehmen, es muss sich jedoch selbst um deren Sicherheit kümmern. Im IT-Bereich gestaltet sich die Datensicherheit nicht einfach, dadurch entstehen Kosten und eine Menge Aufwand:

1. Wird ein eigenes IT-Team beschäftigt, müssen die Mitarbeiter über das entsprechende Fachwissen verfügen und sich ständig weiterbilden.
2. Wird die On-Prem Lösung aus dem Internet erreichbar gemacht, stellt das ein grundlegendes Problem für die Datensicherheit dar. Diese wäre dann stets und ständig zu überwachen.

Gibt es im eigenen Unternehmen nicht besonders viel Fachwissen, entscheidet sich die betreffende Firma in der Regel für die Cloud-Lösung. Gerade kleinere Betriebe nutzen bevorzugt das IT-Security Know-how der Cloud-Anbieter, da sie keinen zusätzlichen Mitarbeiter einsetzen können. Dabei muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass sich der Beauftragte mitsamt seinen Servern in der EU befindet. Denn nur in diesem Fall gelten für ihn die Regeln der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) bildet in der Bundesrepublik Deutschland eine weitere Grundlage der Firmenarbeit. Server, die in anderen Ländern stehen, unterstehen mit ihren Daten dem dortigen Recht. In den USA stellt der Patriot Act die Vorschrift dar. Die US-Regierung kann bei einem begründeten Verdacht ihre Offenlegung verlangen. Gerade dieser Fakt hält viele große Firmen nach gründlicher Abwägung davon ab, die Datenhaltung auszulagern. Es könnten ganz normale Betriebsgeheimnisse offen gelegt werden, wozu es in Deutschland nicht gekommen wäre. Daher besitzen große Firmen oft weiterhin eine On-Premises Infrastruktur vor und schultern selbst Mehrkosten.

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Weiterhin benötigt das Unternehmen für eventuelle Cloud-Lösungen eine ausreichend gute Internetverbindung. Gerade diese bietet sich in Deutschland (Stand Ende 2022) vielerorts nicht an, so dass sogar im Umkreis von Großstädten eine befriedigende Cloudnutzung nicht möglich wird. Besonders aus diesem Grund ist On-Premises noch lange nicht von gestern. Die Internetqualität und Internetabdeckung in Deutschland wird sich in naher Zukunft laut verschiedenen Aussagen nicht so schnell verbessern.

Die Kosten in Ruhe vergleichen

Die On-Prem Lösung wird oft durch eine einmalige Kaufsumme bezahlt, während für die Cloudlösung ein Abonnement angeschlossen wird. Aber auch bei On-Prem kommt es zu weiteren Kosten durch Zahlungen für Updates. Gebühren und Preiskalkulationen beider Formen variieren stark, so können sie kaum verglichen werden. Für den potentiellen Nutzer wäre es daher gut, die Kosten für seine konkreten Anforderungen zu vergleichen. Berücksichtigt werden muss bei On-Premises zudem, dass die eigenen Server gekauft werden müssen. Den richtigen Rack Server kaufen setzt Fachwissen voraus, schließlich soll er ja lange genutzt werden. Dazu addieren sich die Betriebskosten. Das alles bringt noch weitere Kosten für eigene oder IT-Mitarbeiter von Fremdfirmen. Wächst die Firma, ändern sich zudem die Anforderungen schnell, dann wird neue Software erforderlich. In diesem Falle kann die Cloud variabler gehandhabt werden. Monatliche oder jährliche Zahlungen erlauben Umstiege oder Zubuchungen. Weitere Funktionen oder Mitarbeiterzugänge werden unkompliziert dazu gebucht. Letztendlich zahlt der Nutzer nur das, was wirklich benötigt wird.

Arbeitsaufwand soll im Rahmen bleiben

Der eigentlich große Nachteil bei On-Premises besteht darin, dass mehr Arbeitsaufwand bei Nutzung und Betreuung besteht. Die Hersteller von Software stellen regelmäßig Updates zur Verfügung, um mehr Funktionen möglich zu machen und Sicherheitslücken zu schließen. Bei der One-Prem-Lösung muss die Firma diese Aktualisierungen ständig selbst installieren. Hier entsteht zusätzlicher Arbeitsaufwand, der gerade kleineren Firmen große Mühen bereitet. Dazu kommt noch die Reparatur und ständige Wartung der Hardware.

Die Bevorzugung von On-Premises stellt für Firmen stets eine Auswahlangelegenheit dar. Viele Betriebe bevorzugen zwar Cloud-Anbieter wegen der Einfachheit und Variabilität, andere setzen jedoch gerade wegen der Sicherheit auf On-Premises. Die Abwägung der Vor- und Nachteile konkret in Bezug auf die eigenen Anforderungen bilden dabei die Grundlage der Entscheidungen.

Über Chris 116 Artikel
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